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Mit dem Kitebuggy über den Strand

Geschwind wie der Wind

von Dennis Möller | 03. April, 2019

Strandsport ist eine Sache, um die man auf Borkum nicht umherkommt. Klassiker, wie Beachvolleyball, sind prädestiniert für den warmen, weichen Sand. Die Insel ist sogar so beliebt bei Beachvolleyballern, dass diese jedes Jahr zu Tausenden auf die Insel strömen, um ihre Hobbyturniere auszutragen, am Strand zu zelten und zu feiern.


Es gibt aber weitere Strandsportarten, die auf Borkum ebenfalls sehr beliebt sind – eigentlich müsste ich korrekterweise sogar Windsportarten schreiben. Kitebuggy und Strandsegeln. Klingt beim ersten Hören sehr exotisch, ist es aber an der Küste eigentlich gar nicht. Aber was ist das eigentlich?

Den Begriff Kitebuggy zu umschreiben ist schwierig. Ohne Bilder oder es selbst zu sehen klingt es immer etwas nach „Kinderkram“. Oder hört sich fahrbarer Untersatz auf drei Rädern, der mit einem Kite (engl. für Drachen) verbunden ist und den Piloten mit reiner Windkraft über den Strand zieht, nach Action und Geschwindigkeitsrausch an? Eher nicht! Es ist aber ein Rennsport, bei dem Geschwindigkeiten bis zu 130 km/h erreicht sowie Europa- und Weltmeisterschaften ausgetragen werden. Zum Beispiel im letzten Jahr auf Borkum. Da ich es mir auch nicht so gut vorstellen konnte, habe ich mich auf den Weg zur Borkumer Kite- und Strandsegelschule „World of Wind“ gemacht, um den ganzen Spaß einmal auszuprobieren. Der Betreiber ist Chris John und sein Strandsegelhauptquartier ist ursprünglich in Bochum am Kemnader See. Mitten im Pott. Von März bis Oktober hat er aber auch seine Pforten auf Borkum geöffnet und zeigt allen Windsportinteressierten, was es mit Kitebuggyfahren und Strandsegeln so auf sich hat.

Kitebuggytaxi

In einem solchen Taxi wurde ich mitgenommen

Ich entscheide mich zunächst einmal für den Kitebuggy, sieht irgendwie rasanter aus. Als blutiger Anfänger, der noch nie in einem dieser Boliden gesessen hat, darf ich erstmal eine Runde mitfahren. Dann kann ich auch nicht so viel kaputt machen, vor allem nicht mich. Nach einer kurzen Einführung durch Chris werde ich in den Beiwagen, hinter den Piloten, gesetzt und muss zunächst einen Helm aufsetzen. An dieser Stelle soll allen Interessierten gesagt sein, bitte denkt an eine Sonnen- oder Schutzbrille und eine warme Jacke. Der Kitebuggy fährt wirklich bis zu über 100 km/h und der aufwirbelnde Sand kann in den Augen schmerzhaft sein. Mein Pilot, natürlich Chris, packt sich ebenfalls ein, nimmt die Leinen für den Kite in die Hand und schon geht es los. Und wie! Es kommt mir so vor, als wenn wir noch keine 20 Sekunden unterwegs aber schon sehr zügig sind. Immer geradeaus. Das ist das schöne am Borkumer Windsportgebiet. Der ebene Sand und die Weitläufigkeit sind atemberaubend. Immer nah an der Wasserkante entlang. Nicht umsonst zählt Borkum zu den besten sowie beliebtesten Windsport- und Kitebuggyrevieren Europas. Regelmäßig finden hier die Deutschen Meisterschaften, aber auch Europa- und Weltmeisterschaften in dem Sport statt, mit dem ich gerade das erste Mal zaghaft und zugleich brutal schnell in Berührung komme. Ich habe jeglichen Orientierungssinn verloren und weiß gar nicht, wie lang und wie weit wir gefahren sind, aber auf einmal setzt Chris gekonnt zur Wende an. Zum Lenken sind das Kite und die Fußrasten am Buggy da. Schon geht es wieder in die andere Richtung in Richtung Strandsegelschule.

World of Wind

Der „Container“ der Strand- und Kitebuggyschule „World of Wind“

Nachdem ich mich eben erst einmal an die Geschwindigkeit gewöhnen musste, habe ich nun etwas Zeit auf die Umgebung zu achten. Wasser, Sand, links die Dünen, was will man eigentlich mehr? Je länger ich fahre, desto mehr verstehe ich, wieso so viele Menschen gefallen an dieser wunderbaren Sportart finden. Geschwindigkeit, Geschicklichkeit und Natur so sehr im Einklang findet man selten.

Rund zehn Minuten hat mich Chris über den Strand gefahren, meinte er. Am liebsten würde ich direkt wieder einsteigen und noch eine Runde drehen. Aber alleine darf ich das Gefährt noch nicht bewegen. Dafür muss ich zunächst einen Kurs absolvieren, für den ich mich direkt nach der kleinen Taxifahrt angemeldet habe.

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